03.09.06
Auserwählte, liebe Freunde,
dient Mir mit Liebe, denn beträchtlich ist der Lohn, der für den vorbereitet
ist, der Mir treu dient und nicht seine Zeit vergeudet in Eitelkeit und
Verschwendung. Ich, Ich Gott bin jener Herr, der sein Haus den Händen der
Diener überlassen hat, um eine lange Reise anzutreten. Jedem einzelnen habe Ich
eine Aufgabe zu erledigen anvertraut, nun stehe Ich bereits an der Schwelle.
Meine Gaben gehen Mir voraus, Sie sind für die treuen Diener, die haben werden,
was die vorigen Diener niemals gehabt haben, denn dies ist eine einzigartige
und besondere Zeit, eine Zeit großer Spende.
Geliebte Braut, Ich höre deine Klagen und nehme die Seufzer des Herzens
wahr, beim Anblick der vielen Törichten, der vielen Faulenzer ringsum, während
die Zeit unerbittlich verstreicht, wie das Wasser unter der Brücke, das
fortwährend fließt und nicht mehr zurückkehrt. Meine Betrübnis ist auch deine,
des Geschöpfs, das in Liebe erglüht für seinen Herrn. Geliebte Braut, Ich habe
für alles eine Zeit festgelegt, diese Gegenwärtige schließt eine lange und
harte Ära ab, in der das Leid in einschneidender Weise stets präsent war; das
vorige Jahrhundert hat zwei große Kriege erlebt; wegen der Hartherzigkeit haben
die Leiden zugenommen. Meine Mutter hat von Mir viel erlangt durch ihre Bitten.
Sie hätte erheblich mehr haben können, wenn die Kinder gefügiger und gehorsamer
gewesen wären. Geliebte Braut, scheinbar hat die große Lehre der Vergangenheit
nicht gereicht, um die Menschen zur Vernunft zu bringen. Die Gegenwärtigen
haben ihr Herz noch mehr verhärtet, sie wagen zu tun, was die anderen nie
gewagt haben; der Hochmut hat zugenommen und der Stolz ist in vielen Herzen
eine üppige Pflanze. Was soll Ich mit diesem aufsässigen und starrköpfigen
Geschlecht machen?
Du sagst Mir: „Angebeteter,
Angebeteter, Angebeteter, ich merke wirklich, daß der Mensch unverbesserlich
ist, er begeht stets dieselben Fehler: er ist überheblich und stolz und fährt
fort, Deine Gesetze zu übertreten, die Du gemacht und in seinem Herzen eingeprägt
hast. Der Mensch will nicht begreifen, daß der Ungehorsam zu seinem Verderben
führt und daß der Unfolgsame ein Törichter ist, der gegen sich selbst geht.
Jahrhunderte und Jahrtausende sind verstrichen, die Menschen jedoch, Süßeste
Liebe, sind immer dieselben geblieben: widerspenstig, stolz, hochmütig. Die
harten Lehren genügen nicht, um sie zu bessern. Ich habe diese Überlegung
gemacht: wenn die Menschen währen so langer Zeit überheblich und unfügsam
geblieben sind, welche Hoffnung besteht für die Zukunft, daß sie sich ändern
werden? Wann werden Deine Gesetze geliebt und befolgt sein, wenn dies in so
langer Zeit nicht geschehen ist? Wenige haben Dir mit Liebe gedient, aber eine
große Anzahl hat sich stets in erbärmlicher Weise Deinem Willen aufgelehnt.
Wenn ich dies bedenke, erfaß mich tiefe Traurigkeit: ich denke an die nahe
Vergangenheit: grauenhafte Kriege haben großes, unbeschreibliches Leid
verursacht. Die Menschen hätten sich ändern und begreifen müssen, welches
Verderben die Sünde mit sich bringt. Nach einer derart harten Lehre müßte jeder
sagen: „Siehe die Folgen des Aufstandes, siehe die Früchte der Sünde: es sind
Leid, Tränen, Not.“ Süßeste Liebe, die Menschen sind stur wie Maulesel: sie
begreifen nicht, weil in ihnen die niedrigsten Leidenschaften wallen. Zu Deinen
Füßen, Liebster, erflehe ich Dein Erbarmen für die gegenwärtige Menschheit, die
nicht gewillt ist, den Weg des Lichtes zu beschreiten, den Du gezeigt hast,
sondern Deinem Licht die Dunkelheit vorzieht. Ich besinne mich Johannes Worte,
ich begreife, daß die Menschen bis zum Ende der Welt Deinem glänzenden Licht
immer die Dunkelheit vorziehen werden, immer werden sie sündigen, aber dieser
Augenblick ist ein einzigartiger und besonderer Augenblick: die Menschheit
steht vor einem ungeheuren Scheideweg: sie hat den Weg zur Selbstzerstörung
eingeschlagen. Ich merke, daß man stets schärfere tödliche Waffen plant: wieso
baut man sie? Unendliche Liebe, Du, der Du alles siehst und die Vorhaben der
Herzen kennst, lasse nicht zu, daß die menschliche Torheit bis zuletzt handle;
diese Deine schöne Schöpfung, die Deiner süßesten Liebe entstammt, werde nicht
zerstört, weder viel noch wenig. Wirke Du, Wunderbarer und Heiligster Gott, in
den Herzen, damit die Kälte sich in ein Liebesfeuer verwandle, damit kein Herz
widerspenstig und des Heils unwürdig bleibe. Wunderbarer Jesus, es wird kein
Jahrhundert verstreichen, daß von der gegenwärtigen Menschheit nicht einmal die
Erinnerung bleiben wird: jeder Mensch wird versenkt sein in der Ewigkeit der
Freude oder der Verzweiflung. Handle, Süßeste Liebe, mit Macht, mit Deiner
Unendlichen Macht, damit keiner in den Abgrund der Verzweiflung falle; jeder
Mensch möge seinen Platz in Deinem Hocherhabenen Reich des Glücks und des
Friedens einnehmen. Jene die in Liebe zu Dir erglühen, sind in der Welt in
geringer Anzahl, aber das Feuer, das in ihren Herzen brennt, ist stark. Für die
Inbrunst der Getreuen, schenke Vergebung auch den anderen, versetze sie mittels
der Gnaden in die Lage, sich zu retten, der Himmel möge sich mit neuen Seligen
bereichern und keiner mehr stürze in die Hölle. Angebeteter Jesus, der einzige
Augenblick in dem Du mir gestattet hast die Greuel der Hölle zu sehen, genügte
mir um zu begreifen, wie schrecklich der Zustand jener ist, die Dich für immer
verloren haben, keiner mehr stürze in den fürchterlichen Schlund.“
Geliebte Braut, niemand fällt durch Meinen Willen in die Hölle, sondern
aus eigener Willkür. Du bittest Mich mit Macht zu wirken, damit jeder Mensch
Heil und Frieden in Mir erlange. Das tue Ich bereits, dies ist eine Zeit großer
Auflehnung und Blindheit, aber auch eine Zeit der Spende großer und
einzigartiger Gaben.
Gerade wegen der Anwesenheit der glühenden Seelen, die ganz Mir
hingegeben sind in Herz und Sinn, gewähre Ich, Ich Jesus, allen die größten
Gnaden. Geliebte Braut, meinst du, daß es auf Erden einen einzigen von Mir
verlassenen Menschen gebe? Wenn du ringsum so viel Aufsässigkeit wahrnimmst, so
ist es nicht, weil Ich den Menschen, Mein bevorzugtes Geschöpf, vergessen habe,
sondern weil er Mich soweit vergessen hat, daß es manche gibt, die leben, als
existierte Ich nicht: dies wagt Mein Lieblingsgeschöpf zu tun. Mein Herz jedoch
fährt fort, Heilsgnaden zu gewähren, jeder ergreife Sie. Ich, Ich Gott, erfreue
Mich nicht des Verderbens der Seelen: für jede, die verloren geht, erneuert
sich Meine bittere Passion. Meine kleine Taube, verweile in Meinem Herzen,
genieße dessen Köstlichkeiten der Liebe. Ich liebe dich.
Ich liebe euch.
Vielgeliebte Kinder, lebt diese starken und einschneidenden Zeiten gut
in Gott. Öfters merke Ich, daß euer Herz traurig ist und ihr wegen der Kälte
der Seelen seufzt. Ihr sagt Mir, daß euch vorkommt, Gott sei von vielen wenig
geliebt und wenig ersehnt. Geliebte Kinder, sorgt euch deswegen nicht, liebt
auch für jene, die nicht lieben; gebt Gott auch das, was andere nicht geben
wollen. Euer Herz bleibe heiter und froh, denn Gott wird gerade in dieser Zeit
die erhabensten und größten Dinge vollbringen. Richtet nicht den Bruder, der wenig Glauben hat, sondern
betet inbrünstig für ihn, auch wenn ihr den Eindruck habt, daß eure Fürbitte
vergeblich sei. Wißt, daß Gott überraschend wirkt und daß jener, der euch kalt
und teilnahmslos erscheint, plötzlich warm werden kann, weil in seinem Herzen
die verborgenen Samen aufbrechen. Geliebte, lernt aus der Natur, die euch viele
Dinge lehrt. Betrachtet den gesäten Acker, betrachtet ihn nach der Aussaat; ihr
sagt: „Man bemerkt nichts. Er scheint trocken und leer zu sein.“ Dies behauptet
ihr, weil man nichts erkennen kann: die kleinen Samen schlummern in der Erde,
weil ihre Zeit noch nicht angebrochen ist. Wenn ihr dann manchmal am Acker
vorbeigeht, bleibt das Herz immer enttäuscht,
ihr seht nichts und seufzt. Geliebte Kinder, es kommt aber der Tag, an
dem ihr beim Vorübergehen etwas neues entdeckt, ein Wunder der Natur: ihr seht
eine leichte grünende Schicht. Wenn ihr in den nächsten Tagen wiederkehrt, seht
ihr sie dichter und ihr sagt euch: „Es hat sich etwas verändert, die verborgenen
Samen sind aufgegangen“. Dies, geliebte Kinder, wird auch in der nahen Zukunft
geschehen, der Acker der Welt scheint trocken zu sein, jeder meint: „Man sieht
nichts Gutes, im Gegenteil, viel Unkraut ist hier und dort gewachsen, das
keiner im Sinn hat auszureißen“. Dies sagt ihr und stöhnt. Ihr bittet Jesus um
die Gnaden, damit die Lage sich endlich verändere. Die Wartezeit kommt euch
lange und unnütz vor. Dem Wartenden erscheint jeder Augenblick endlos zu sein.
Geliebte Kinder, Ich sage euch, daß ihr freudig und nicht traurig sein sollt:
freudig, weil die Zeit rasch vergeht. Für die treuen Diener Gottes zeichnet
sich die Zukunft schön und hell, glücklich und glänzend, ab. Die gegenwärtigen
Bedrängnisse sind mit den zukünftigen Freuden nicht vergleichbar. Ihr stöhnt
jeden Tag, weil euch vorkommt, daß sich nichts ändert und daß eure Gebete nicht
erhört werden. Vielgeliebte Kinder, derzeit zeigt sich euren Augen ein erst
gesäter Acker und ihr erkennt nichts, aber die Zeit wird euch zeigen, wie die
Dinge wirklich stehen. Liebe Kinder, eure Sorge bestehe nicht darin zu wissen,
was auf Erden geschehen wird und wie sich die Dinge ereignen werden. Sie
bestehe hingegen darin, Gott eifrig, mit großem Fleiß zu dienen und Sein zu
sein mit Herz und Sinn und Ihm täglich zu dienen, wie es Ihm wohlgefällig ist.
Ich sage dies, geliebte Kinder, weil viele behaupten, Gott zu dienen und
erklären, treuste Diener zu sein, während sie unentschlossen sind und zögern,
sobald Gott etwas verlangt, was nicht ihrem Willen entspricht. Geliebte Kinder,
im Gebet werdet ihr begreifen, was Gott von euch will, erfüllt genau dies und
nicht was euch beliebt. Geliebte Kinder, jeder Tag hat seine Drangsal, jeder
Tag hat seine Last; erträgt alles und opfert Gott die Qualen und die Mühen auf.
Seid wie der kluge Sämann, der abwartet, die Erntezeit abwartet, weil er sich
gewiß ist, daß sie kommen wird. Selig, wer viel ausgestreut hat, denn er wird
viel ernten und das Glück wird groß sein. Auch am heutigen Tag lade Ich euch
zur Freude des Herzens ein und nicht zur Traurigkeit wegen der Bedrängnisse.
Seid stark und freudig, seid stark und reich an Barmherzigkeit, seid stark und
voller Liebe. Dies erbittet Jesus von euch heute; wer die Freude hat, kann Sie
weitergeben; seid barmherzig, denn wer dem Nächsten Barmherzigkeit erweist,
erhält Sie von Gott. Übt in allen Richtungen die Liebe aus, denn über sie
werdet ihr gerichtet werden.
Gemeinsam loben wir den Heiligsten Namen, danken, beten an. Ich liebe
euch alle.
Ich liebe dich, Mein Engel.
Die Hl. Jungfrau Maria